Musik: Leben – Lernen – Lehren
Blicke aus 55 Jahren Entfernung: Kiel – Schleswig – Lübeck – Berlin – Wien
Die hier vorgelegte Schrift – eine Mischung aus persönlich-familiärer Biografie und Berufsentwicklung – habe ich auf Anregung und Bitten meiner drei Söhne geschrieben. Andreas, Stephan und Florian kreisen um das fünfzigste Lebensjahr und basteln an der sich gemächlich beruhigenden Karriere.
Immer wieder einmal wollten sie von mir wissen, welche Wege ich warum gewählt habe und gegangen bin – auch was mir auf diesen Wegen begegnete und wie ich sie gestaltet habe. Zwar haben die drei meinen Weg von ihrer Geburt an begleitet – als Säuglinge, Kinder, Schüler, Studierende und Berufler und Berufswechsler. Aber was mich umtrieb, wie mein Lebensweg bald glücklich, bald mehr unzufrieden und abwartend verlief, auch wie ich die Rollen als Vater, als Ehemann, als Musiker und Ferienliebaber verbrachte, haben sie mehr von außen miterlebt als die inneren Bewegungen, die mich angetrieben haben.
So haben sich mich kennen gelernt und ertragen – als Referendar, Gymnasiallehrer mit aufsteigendem Gehalt und Hochschullehrer. Und sie haben meine Rollen und Funktionen begleitet – als Geiger, Quartettliebhaber, Chorleiter und Dirigent, Schreiberling, häufig Reisender für musikpädagogische Fragen. Wir haben vieles gemeinsam gestaltet – Reisen und Ferien, haben in wechselnden Besetzungen gemeinsam musiziert, gespielt (z. B. Skat von Travemünde bis nach Rönne), sind gewandert und spaziert, zu zweit, dritt oder viert. Später haben wir die Rollen getauscht – sie haben die Zeche(n) bezahlt, haben am Steuer gesessen, waren treue Ratgeber, haben mit Mühe bis vergeblich versucht, mir Medientechniken beizubringen.
Aber was wissen wir wirklich voneinander, von den Wünschen und Beweggründen, die uns zu den beruflichen Entscheidungen geführt haben? Die uns selbst mehr oder weniger verborgen sind oder erst langsam aus dem Nebel des Erinnerns auftauchen?
Um ein wenig Licht in die Nebelfelder meines Lebens zu bringen, wollte und will ich – wohlgemerkt wie immer aus der Erinnerung – auf den nächsten Seiten schildern, was ich getrieben habe und was mich getrieben hat. Da die Söhne meinten, das Licht könnte auch anderen leuchten, haben wir mehr als drei Exemplare herstellen lassen. Für die großzügige Hilfe danke ich dem Hildegard-Junker-Verlag, dem ich lange freundlich verbunden bin. Florian danke ich für seine unbarmherzige Kritik.
Christoph Richter
DMP-S6 - Musik: Leben-Lernen-Lehren
- Vorbemerkung
- Referendar in Kiel
- Neun Jahre Oberlehrling in Schleswig
- Lübeck 1970 – 1974
- Berlin und Wien, seit 1973
- Promotionen
- Schwanengesänge
- Anhang