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Liebe Leserinnen und Leser,

 

es war im Jahre 1999, als der Verleger Wulf Dieter Lugert mir in einem Gespräch die Mitarbeit und Schriftleitung einer neuen musikpädagogischen Zeitschrift anbot. Er hatte zuvor vom Bosse-Verlag die „Zeitschrift für Musikpädagogik“ übernommen und wollte den in seinem Verlag erscheinenden Zeitschriften eine mehr auf Forschungsfragen ausgerichtete, hinzufügen. Nach langen Überlegungen sollte sie „Diskussion Musikpädagogik“ heißen. Die erste Ausgabe erschien zum ersten Quartal 1999.
Von der 19. Ausgabe an (zum dritten Quartal 2003) übernahm der Hildegard-Junker-Verlag die Vierteljahreszeitschrift. Hildegard Junker, Jahrgang 1930, brachte in den Jahren den verlegerischen Mut auf, die Zeitschrift am Leben zu halten. Heute kann man sagen: mit Erfolg! Sie halten Ausgabe 80 – als viertes Quartal 2018 in den Händen.
Ich hatte Hildegard Junker schon früh kennengelernt. Sie hat über dreißig Jahre als Lehrerin in Hamburg gearbeitet, machte Lehrplanarbeit, war viele Jahre im Musikausschuss der GEW und war an der Lehrerausbildung an der Musikhochschule beteiligt. Sie wurde mir u. a. bekannt als Verfasserin der Unterrichtsmaterialien „Schüler im Konzert“ für Schul- und Jugendkonzerte in Hamburg und verkaufte diese Heftchen nun unter eigener Regie auf Tagungen.
2003 übernahm sie die Herausgabe der „Diskussion Musikpädagogik“ (DMP) und mich als Schriftleiter und Mitherausgeber gleich mit. Ein Viererteam ist seitdem für das pünktliche Erscheinen der Zeitschrift verantwortlich – außer Hildegard Junker und mir übernahmen die Tochter Gabriele und deren Ehemann Mathias die Herstellung der inzwischen erschienenen Ausgaben, natürlich mit einem Korrekturleser und einer verlässlichen Druckerei. Dass die Zeitschrift noch immer am Leben ist, verdankt sie der Tatsache, dass diese Viererbande ohne Profit mit hohem zeitlichen und gedanklichen Einsatz arbeitet. Eigentlich entbehrt die Konstruktion nicht einer gewissen Komik und Überraschung: Zwei der ältesten Musikpädagogen leiten eine Fachzeitschrift, und zwei Fachfremde sorgen für ihr Erscheinen. Darauf, so finde ich, können wir stolz sein.
Im Laufe der Zeit bildete sich ein relativ festes inhaltliches Format. Nach dem „Introitus“ jeder Ausgabe, mit einem Editorial und einem „Wort zum (jeweiligen) Quartal“, bietet jede Ausgabe ein „Heft-Thema“ bestehend aus ungefähr 5 bis 7 Beiträgen. Zu den Themen der letzten Ausgaben gehören die Beschäftigung mit der Inklusion, mit der Frage nach dem Künstlerischen unseres Faches, mit der Geschichte der Musikpädagogik, mit dem Problem des Übens, mit der Digitalisierung im Fach Musik und mit der Rhythmik.

Es folgen eine Sparte „Freie(r) Beiträge“, in der wir die vielen Angebote aufnehmen, die uns erfreulicherweise erreichen. Den Schluss bildet das „Magazin“, gefüllt mit Berichten, Leserzuschriften, Rezensionen und Verschiedenem.
Der Schriftleiter sucht sich zu bestimmten Themen kundige Kolleginnen und Kollegen zur Mitarbeit aus, ein System, das sich nicht nur wegen der zu erwartenden Kompetenz bewährt hat, sondern auch, weil auf diese Weise viele Leserinnen und Leser an der Arbeit unserer Zeitung beteiligt werden können.
Und mir – auf meinem Alterssitz – erlaubt diese Praxis die Möglichkeit, den Personalbestand der Musikpädagogik zu überschauen, vor allem auch, den Nachwuchs kennenzulernen und, so gut es geht, zu fördern.
Mir macht diese Beschäftigung noch immer viel Freude, und nicht zuletzt auch, weil uns vier ein freundschaftlich gut verknüpftes Band zusammenhält.
Allerdings kämpfen wir weiterhin um jeden Abonnenten. Denn so groß unser Engagement auch sein mag, noch mehr zuzahlen können wir auch nicht.
In diesem Sinne wünschen wir all unseren Abonnenten und Mitstreiter eine geruhsame Adventszeit und ein fröhliches Weihnachtsfest.

 

Christoph Richter, Hildegard Krützfeldt-Junker, Gabriele Offner & Mathias Offner

DMP 80: Migration und Flucht

Artikelnummer: DMP-Heft-80
13,40 €Preis
inkl. MwSt. |
  • Das Wort zum vierten Quartal

    • Christoph Richter
      Rezensionen
      Das Wort zum vierten Quartal

    Migration und Flucht

    • Johann Honnens
      Migration und Flucht
      Eingangstext zur Aufsatzreihe
    • Johann Honnens
      Sperrige Ethnizitäten
      Depolarisierende Gedanken zum Migrationsdiskurs in der Musikpädagogik
    • Stefanie Kiwi Menrath
      Transkulturelle Musikvermittlung
      im Kontext von Flucht und Asyl: zwischen Transformation und Selbstrepräsentation
    • Sean Prieske
      Musikprojekte mit Geflüchteten
      Strategien zum machtkritischen Handeln in der praktischen Kulturarbeit
    • Marion Haak-Schulenburg
      „This is who you should be!“
      Normative Botschaften von klassischen Musikprojekten an Geflüchtete
    • Dorothee Barth
      Sprachfördernde Ansätze im Musikunterricht
      vor dem Hintergrund der Konstruktion und Reflexion Kultureller Identität – eine kritische Diskussion

    Freie Beiträge

    • Peter Becker
      „Bin ich`s, Rabbi?“
      Lesearten des Bösen bei Johann Sebastian Bach – Peter Becker (1934 – 2018) zum Gedenken
    • Øivind Varkøy
      Warum Musikunterricht?
      Eine skandinavische Perspektive
    • Sabine Schneider-Binkl & Magnus Gaul
      Video-Stimulated Recall Interviews
      Ein methodischer Ansatz für die musikpädagogische Unterrichtsforschung
    • Nils Hilbricht & Philipp Reisner
      Südindische Kunstmusik
      Fächerübergreifendes interkulturelles Lernen
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