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Liebe Leserinnen und Leser,

 

zum ständigen Programm dieser Zeitschrift gehören die Ankündigungen und Rezensionen von musikpädagogischen und an ihren Rändern andockenden Neuerscheinungen. Uns erreichen mittlerweile so viele Bücher, dass es den Umfang von Diskussion Musikpädagogik sprengen würde, sie alle so zu würdigen, wie ihre Bedeutung es nahelegt. Auch wird es immer schwieriger, Kolleginnen und Kollegen zu finden, die bereit sind, Rezensionen zu übernehmen und die manchmal sehr umf  angreiche Lektüre der Schriften auf sich zu nehmen, sich vor allem mit theoretischen und bisweilen thematisch auf andere Gebiete ausgreifenden Schriften auseinanderzusetzen. So gelingt es auf dem Gebiet der Rezensionen nur in Maßen, was die DMP als Anspruch erfüllen möchte: ein wissenschaftsorientiertes Journal zu sein.
Neben diesem Mangel steht ein anderes Desiderat: Manche Veröffentlichungen sind für unser Fach so (ge)wichtig und weiterführend, dass eine vereinzelte Rezension ihnen nicht gerecht werden kann. Eine breitere und streitbare Diskussion wäre für viele Bücher und für das Konzept der Zeitschriftt angemessener. Erst mehrere Einschätzungen und die Auseinandersetzung mit ihren einzelnen Aspekten könnten eine Neuerscheinung in die notwendige Fachdiskussion gebührend einbeziehen. Nur selten gab es bisher einen Diskurs, wie der Schriftleiter ihn sich wünscht. In letzter Zeit gelang das mit den Rezensionen und Zuschriften zu Clemens Kühns Musiktheoriebuch „Musik erforschen“.
Mit der hier vorgelegten Ausgabe wagen wir den Versuch, ein kürzlich erschienenes Buch zum Gegenstand eines Themenheftes zu machen. Es handelt sich um die Schrift „Grundfragen der Ästhetik“ von Ursula Brandstätter, das 2008 im Verlag Böhlau erschien und in diesem Jahr in einer zweiten Auflage erscheint. 
Und so sind wir vorgegangen: Sechs Musikpädagoginnen bzw. Musikpädagogen, handverlesen nach Alter, Geschlecht und beruflicher Stationierung, trafen sich zu einem Symposium privatissime (geheimgehalten vor der Autorin), um nach gründlicher Lektüre des Buches ein frei gewähltes Kapitel oder eine Fragestellung vorzutragen, sie gemeinsam zu erörtern und vor allem an Musik- oder Unterrichtsbeispielen musikpädagogische Überlegungen darzulegen.
Dieses Verfahren ergab einen aspektreichen  und spannenden Austausch auf der Grundlage des Buches. Aus ihm sind nunmehr sechs Beiträge entstanden. Sie zeigen, zu welchen musikpädagogischen Konzepten und Konsequenzen Ursula Brandstätters Buch anregt. Und vielleicht regen diese Beiträge zu einer weiteren Auseinandersetzung an. An dem Versuch waren beteiligt: eine Studentin für das Lehramt Musik aus Berlin, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin aus Wien, ein Studienrat für Musik und Mathematik (inzwischen wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UdK Berlin), ein junger Hochschullehrer für Musikpädagogik in Rostock, ein ehemaliger Musikfachleiter und Lehrbeauftragter für Musikpädagogik an der Musikhochschule in Lübeck und der Schriftleiter.
In dieser Ausgabe von Diskussion Musikpädagogik führen wir auch die Auseinandersetzung über die Musikwissenschaft weiter und stellen wieder musikpädagogische Dissertationen vor.

 

Christoph Richter

 

Ergänzend konnten wir „in letzter Minute“ noch zwei Beiträge aus dem Festakt zu Ehren Karl Heinrich Ehrenforths 80. Geburtstag, der am 20. November in Hannover stattfand, einfügen. Wir danken für die schnelle Bearbeitung und Zusendung. 

Aus persönlichen Gründen bitten wir um besondere Beachtung der Anzeige auf S. 65, untere Hälfte.

Die Redaktion

DMP 44: Grundfragen der Ästhetik (zur gleichnamigen Schrift von U. Brandstätter)

Artikelnummer: DMP-Heft-44
13,40 €Preis
inkl. MwSt. |
  • Das Wort zum vierten Quartal

    • Hildegard Junker & Christoph Richter
      Karl Heinrich Ehrenforth
      zum 80. Geburtstag

    Karl Heinrich Ehrenforth wird 80

    • Karl Heinrich Ehrenforth
      Dankesrede in der Feierstunde
      aus Anlass seines 80.Geburtstages am 20.November 2009 in der Hochschule für Musik und Theater Hannover
    • Christoph Richter
      Postscriptum
      Acht Scheinwerfer aus vier Jahrzehnten

    Grundfragen der Ästhetik (zur gleichnamigen Schrift von Ursula Brandstätter)

    • Uve Urban
      Wider das Entschwinden der Welt in der Abstraktheit der Begriffe
      Anmerkungen zu Ursula Brandstätters „Grundfragen der Ästhetik“ aus musikdidaktischer Sicht
    • Oliver Krämer
      Analogiedenken lernen
      Musikunterricht im Netz ästhetischer Erfahrungen
    • Isolde Malmberg
      Vom Wechselspiel divergenter und konvergenter Denk- und Handlungsweisen in einem Schulprojekt
    • Alexis Kivi
      Zwischenräume im Musikunterricht
    • Didaktische Überlegungen zu einer Ästhetik der Transformation
    • Isabelle Heiss
      Ästhetik im Musikunterricht?!
      Ein Plädoyer für den Einbezug ästhetischer Erfahrungen in den Musikunterricht
    • Christoph Richter
      Verstehen mit Hilfe von Ähnlichkeitsbeziehungen

    Freie Beiträge

    • Robert Giegling
      Jazz als Problem des Musikunterrichts
    • Norbert Schläbitz
      Die Historische Musikwissenschaft
      Schwanengesang der Disziplin und Plädoyer für eine grundlegende Reformierung
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